Exile Never Ends
Vor über 30 Jahren flohen Yildiz und Mustafa, die Eltern von Regisseurin Bahar Bektaş aus der Türkei nach Deutschland. Das alevitisch-kurdische Paar, das aufgrund seines politischen Aktivismus verfolgt wurde, hoffte ihren kleinen Kindern hier ein sicheres und besseres Leben zu ermöglichen. Doch ihr ältester Sohn Taner kam schon als junger Mann mit dem Gesetz in Konflikt, immer wieder wurde er kriminell. Um einer längeren Haftstrafe zu entgehen, hat er seine vorzeitige Überführung in die Türkei beantragt, ein Land, dass er mit fünf Jahren verlassen hat. Nun wartet die Familie, auf das Ausreisedatum, auf Entscheidungen der deutschen Behörden, auf einen Neuanfang dort, von wo sie einst geflohen sind. Bahar Bektaş dokumentiert in ihrem Debütfilm diese emotionale Umbruchszeit ihrer Familie und begibt sich mit ihnen auf eine schmerzhafte Reise in die Vergangenheit und in eine unsichere Zukunft. Einfühlsame ruhige Bilder zeigen sie in ihrem Alltag zwischen der Türkei und Deutschland, bei Gesprächen über Heimat, Hoffnung und das Leben im Exil. Ein intimes und vielschichtiges Generationenporträt über alte und neue Entwurzelungen und ihren Folgen. (Lili Hartwig) Gewinner*in Hessischer Film- und Kinopreis 2024 in der Kategorie Dokumentarfilm.
… >>>- Dauer: 100 Min.
- Regie: Bahar Bektaş