Das DokfestForum findet in Kooperation mit dem
Fridericianum statt und lenkt den Fokus auf die Schnittmenge von Film,
Dokumentation und bildender Kunst. An zwei aufeinanderfolgenden Abenden werden
ausgewählte Filme von Klara Hobza und Eli Cortiñas präsentiert.
Einführung: Kuratorisches Team, Fridericianum
Screening:
Walls Have Feelings, 2019
(single
channel video, Länge: 14 Min., Englisch)
Quella Che Cammina, 2014
(single
channel video, Länge: 10 Min., Englisch)
Not Gone with the Wind, 2020
(single
channel video, Länge: 9 Min., Englisch)
The Machine
Monologues, 2024
(multichannel video (single channel Länge: 10 Min.), Englisch)
Im Anschluss: Gespräch mit der Künstlerin (in englischer Sprache)
Im Zentrum der Arbeit von Eli Cortiñas steht die Idee, unser audiovisuelles kulturelles Gedächtnis zu hinterfragen, indem sie bereits vorhandenes Material analysiert und es mit ihren eigenen Film-, Video- und Audioarchiven zusammenführt. Zunächst sammelt, organisiert und klassifiziert die Künstlerin die gefundenen Film-, YouTube- und Werbeaufnahmen sowie Animationen, um sie im nächsten Schritt zu überarbeiten und neuzudenken, wodurch der Erzählfluss unterbrochen und neu strukturiert wird. Cortiñas’ Videomontagen, Collagen und Objektanordnungen suggerieren neue und alternative Bedeutungen von angeeigneten und bearbeiteten Aufnahmen, um Mythen und vorherrschende Narrative zu entlarven, wie die auf den Kanarischen Inseln geborene Künstlerin erklärt. Diese Methode des „Bearbeitens als Schreiben“ erzeugt eine Gefühlsmischung aus Identifikation und Entfremdung. Cortiñas taucht tief in psychologische, ästhetische und gesellschaftliche Fragen ein und schafft es so, in ihrer Arbeit eine mehrdeutige und positive Transparenz herzustellen, die Betrachtende zur Auseinandersetzung mit Macht, Gedächtnis und Politik einlädt.
Die Videokünstlerin Eli Cortiñas wurde in Las Palmas de Gran Canaria, Spanien, geboren. Sie arbeitete als Gastprofessorin an den Kunsthochschulen in Kassel und Mainz und teilte sich mit Candice Breitz eine Professur für Raumkonzepte an der Kunsthochschule Braunschweig. Seit 2022 hat sie eine Professur für Medienkunst auf Lebenszeit an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig inne. Cortiñas erhielt zahlreiche Stipendien und ihr Werk ist Teil öffentlicher Sammlungen wie u.a. dem Museo Nacional Reina Sofía, der Berliner Senatssammlung und dem Centro Atlántico de Arte Moderno. Ihre Arbeiten wurden in Einzel- und Gruppenausstellungen u.a. in Institutionen wie dem Museum Ludwig, der Kunsthalle Budapest, dem CAC Vilnius, der SCHIRN Kunsthalle, SAVVY Contemporary, sowie auf Biennalen und internationalen Festivals wie der Ural Industrial Biennial, der Riga Biennial und dem Kasseler Dokfest gezeigt. Eli Cortiñas lebt und arbeitet in Berlin und Leipzig.