In einem Spiel aus Licht und Schatten entfaltet sich die Suche nach Identität. Geprägt von der Monotonie des Alltags wandern die Protagonist*innen durch labyrinthartige Erinnerungen, begegnen psychischen Abgründen sowie der kalten Realität entblößter Seelen. Jugendliche Geister flüchten in das Reich der Möglichkeiten, während in der Stille eines einstürzenden Raumes die Perspektiven des Erwachsenwerdens und der schleichenden Isolation miteinander verwoben sind. Ein Drang nach Metamorphose, um aus der Zerrissenheit zwischen innerem Aufbegehren und gesellschaftlichen Erwartungen hinauszuwachsen. (Frauke Rohenkohl)
Seine Vergangenheit führt Leonard Volkmer von Berliner Darkrooms über Clubs in Spaniens Hauptstadt bis in ein Archiv einer Psychiatrie. Die titelgebende Kurzgeschichte von Gogol beschreibt einen Protagonisten, der sich in seinem psychotischen Wahn für den König von Spanien hält. Die mehrjährige Arbeit beleuchtet das Spannungsfeld zwischen Individuum und Gesellschaft, zwischen Psychiatrieberichten und autosoziobiografischer Text von Ereignissen, die in einer Einweisung enden. Fotografien und neue Video- und Soundaufnahmen dokumentieren seine selbst ermächtigende Rückkehr an die damaligen Orte.
Red lebt in einem kleinen Dorf, gefangen zwischen der Monotonie ihres Alltags und dem unaufhaltsamen Prozess des Erwachsenwerdens. Um dem eintönigen Alltag zu entkommen, flieht sie mit ihrem besten Freund auf ihren gemeinsamen Lieblingshügel, wo sie die absolute Freiheit erleben und grenzenlos sie selbst sein können. Eines Tages verändert sich alles, als ihr Freund nicht mehr den Hügel besucht. Ist das das Ende der Jugend? Die schmerzlichen Perspektiven des Erwachsenwerdens eröffnen sich vor ihr. Mit der Abwesenheit ihres Freundes konfrontiert sich Red der Frage: Wer ist sie wirklich?
Über 3000 Männer, gekleidet in Frack, mit Zylinder und Holzgewehr marschieren durch die Kleinstadt Wildeshausen. Jedes Jahr zu Pfingsten wird hier die Zeit um 600 Jahre zurückgedreht. Die Stadt ist die Gilde und die Gilde ist die Stadt; Indem der Filmemacher in seiner Heimatstadt das Gildefest dokumentiert, werden in dieser biografischen Auseinandersetzung tradierte Männlichkeitsbilder thematisiert.
Nominiert für den Hessischen Film- und Kinopreis 2024 in der Kategorie Hochschulabschlussfilm.
Warum fliegen Schmetterlinge ständig zum Licht? Ihr Streben nach Licht beruht auf genetisch verankerten Schwärmen. Diese Flugbewegungen erzeugen bei langer Beobachtung ein Flattern auf der Netzhaut, das sich digitalisieren lässt in unzählige kleine Pixel. Diese Spezies beginnt ihre Reise mit einer Verwandlung im Kokon und wird dann kontinuierlich transformiert, wie der Birkenspanner, der auf ruß verhangene Wände mit verdunkelten Flügel reagiert und neu produziert. In dieser ständigen Metamorphose könnte eine seltsame Beruhigung liegen, während die Instinktiven zu algorithmischen Flugbahnen werden.
Die Beziehung zwischen Psyche, Körper und Sozialisation sind Ursachen seelischer und
körperlicher Belastungen. Persönliche Denkmuster treffen auf gesellschaftliche
Anforderungen, führen zu Gedankenschleifen und spiegeln sich in einer nicht-linearen
Erzählweise wider. Das Unbehagen der Protagonistin wird durch eine Collage aus trüben
Alltagsfragmenten, Tanzübungen, Musik und Flickereffekten spürbar gemacht. Zwischen
Wut und Verzweiflung wird das Gefühl der Isolation erkundet. Wie können wir mentale
Strukturen verändern? Wo finden wir Kraft? Die Antworten offenbaren einen langen,
endlosen Weg.