Was hast du gestern geträumt, Parajanov?


(Filmladen)

Was hast du gestern geträumt, Parajanov?

Ein Familienarchiv aus Mitschnitten von Videocalls zwischen Deutschland und Iran. Das Material ist von schlechter Qualität, das Bild unscharf und der Ton verzerrt. Oft läuft die Kamera beiläufig nebenher, zum Beispiel, während Faraz‘ Mutter Mitra das Abendessen vorbereitet oder Vater Hasan das geerntete Gemüse aus dem Garten hereinbringt. Bei der großen Distanz, die zwischen den Generationen und Ländern überwunden werden muss, bleibt vieles ungesagt. Gleichzeitig schwebt die politische Situation immer im (digitalen) Raum – mal ist es der Small Talk über die aktuellen Wahlen, dann entsteht eher zufällig eine Diskussion über Geschlechterrollen oder Mitra erzählt von ihrer Zeit im Gefängnis. Sarkasmus, Desillusion und Hoffnung – und die Frage, ob es gelingen wird, über die Dauer und Distanz hinweg die enge Verbundenheit aufrechtzuerhalten. Dabei scheint jede*r eine eigene Art und Weise zu finden, mit der Tatsache umzugehen, dass es für sie unmöglich sein wird, jemals wieder als Familie zusammenzuleben. Die Webcam tut bei all dem ihr Bestes, schafft eine Möglichkeit von Nähe, verdeutlicht aber auch den Raum, der zwischen ihnen liegt. Ein ungewöhnliches und berührendes Familienporträt. (Sarah Adam)

>>>

  • Dauer: 81 Min.
  • Nominierung: A38-Produktions-Stipendium
    • Regie: Faraz Fesharaki