Pandoras Vermächtnis


(Gloria)

Pandoras Vermächtnis

Neben Friedrich Wilhelm Murnau, Fritz Lang und Ernst Lubitsch gehört Georg Wilhelm Pabst zu den ganz großen deutschsprachigen Regisseuren der Stummfilmära und stand doch bislang ein wenig im Schatten. Gerade erst hat Daniel Kehlmanns biografischer Roman „Lichtspiel“, der die Lebensgeschichte Pabsts sehr frei nacherzählt, neue Aufmerksamkeit auf den Regisseur von „Die freudlose Gasse“ und „Die Büchse der Pandora“ gelenkt. Eine zentrale Rolle spielt dabei Pabsts Verhältnis zum Nationalsozialismus, denn anders als Lang und Lubitsch kehrte er aus den USA zurück und drehte auch im Dritten Reich zwei (freilich nicht sehr erfolgreiche) Filme. Die Regisseurin Angela Christlieb nähert sich Pabst aber aus einer ganz anderen Perspektive – und eigentlich sind es sogar mehrere verschiedene: Sie sieht in ihm nicht das singuläre Genie, sondern verdeutlicht unter anderem, welche wichtige Rolle seine Frau Trude spielte. Und sie untersucht zudem, welches nicht nur filmische, sondern auch emotionale Erbe Pabst seinen Nachfahren hinterlassen hat. Zusammen mit Andres Veiels „Riefenstahl“ ergibt sich so eine spannende filmhistorische Linie über die Macht der Bilder und die Verführbarkeit der Künste und deren Verantwortung. (Joachim Kurz)

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  • Dauer: 89 Min.
  • Regie: Angela Christlieb