Empfohlen ab 14 Jahren Süß, kuschelig, lustig und ganz auf uns fixiert, so haben wir Tiere am liebsten. Und auch unsere Umwelt haben wir gern sortiert und geordnet: Wir gestalten Landschaften nach unseren Vorlieben und bauen das an, was wir am liebsten essen. Wir domestizieren, beobachten und wir versuchen mit Technik die Natur zu kontrollieren. Schon längst bestimmt das Wunschdenken die Beziehung zu unserer Umgebung; zwischen Realität, Projektion und Illusion zu unterscheiden wird dabei immer schwieriger. Vier formal ganz unterschiedliche Arbeiten betrachten unser Verhältnis zur Umwelt genauer und regen zum Nachdenken an. (Sarah Adam)
Ziya ist fasziniert von dem kleinen gelben Vogel, den sie auf der Straße findet. Sie nimmt ihn mit nach Hause, gibt ihm den Namen Ikarus, filmt ihn täglich, versucht ihm Kunststücke beizubringen und schließt ihn immer mehr in ihr Herz. Bis eines Tages das Unausweichliche geschieht… Während Ziya sich durch die Filme und Fotos auf ihrem Handy klickt, scheint Ikarus seine animalischen Eigenschaften zu verlieren. Er wird mehr und mehr zu einem Abbild und Symbol für die Beziehungen, die wir zu unseren Haustieren entwickeln.
Eine geheimnisvolle Gemeinschaft von Tieren führt in den Kellern einer Kirche geschützt vor den Menschen Rituale durch. Diese Tiere haben sich für ein autarkes Leben in diesem Keller entschieden. Jedes von ihnen erzählt seine persönliche Geschichte. Die Form wechselt zwischen der Übersetzung persönlicher Erfahrungen, autobiografischen Erzählungen aus der Sicht einer Katze, und changiert zwischen dokumentarischem Erzählen und vollständiger Fiktion.
Hinter großen Ereignissen auf unserem Planeten stehen oft sehr kleine Wesen. HOVERING OVER US beobachtet Moskitos, winzige Kreaturen, die um uns herum schweben. Der hybride Film taucht in eine Realität ein, in der die kleinsten Lebewesen eine unvorhersehbare Bedeutung erlangt haben. Vergangenheit, Gegenwart und Fantasie überschneiden sich und schaffen seltsame Visionen, in denen unheimliche Details beginnen, Prophezeiungen zu ähneln. Der Mensch wird zu einem winzigen Teil eines großen, schwirrenden Puzzles.
„Im Süden Kaliforniens wird Landwirtschaft auf eine selbst im weltweiten Vergleich extrem intensive Weise betrieben, trotz zunehmender Wasserknappheit. VALLEY PRIDE vermittelt Eindrücke aus einer Region, die durch die geschickte Wahl der Einstellung mitunter wie ein unbekannter Planet wirkt. Überdimensionierte Erntemaschinen fressen sich durch Felder, schlecht entlohnte und meist (illegale) migrante Hilfskräfte sammeln den „Stolz des Tals“ ein. Eine beeindruckende Tonspur von Jung an Tagen trägt viel zu diesem Kurzfilm-Menetekel bei.“ (Bert Rebhandl / sickpackfilm)