Hausnummer Null
Ein junger Mann lebt seit Jahren auf der Straße, zu Beginn des Films in der Nähe des Berliner Alexanderplatzes. Die Filmemacherin Lilith Kugler spricht mit Chris, es entsteht Vertrauen, die Gespräche durchziehen den Film. Warum Chris die Filmemacherin über Monate an sich heranlässt, mit ihr immer tiefer sein Seelenleben teilt, bleibt im Film unklar. Die Umstände sind für ihn nicht einfach, die Heroinsucht bestimmt sein Leben seit Jahren. Von der Droge loszukommen scheint unmöglich. Kugler begleitet seine Versuche, sich zu befreien, die Zweifel, die Krisen, Gespräche mit der Mutter beim Besuch zu Hause, immer wieder am Telefon mit Freund*innen und Ärzt*innen, Sozialarbeiter*innen. Kugler hält zunächst Distanz und gibt diese dann auf. Ein stilisierter, intensiver Film über die Realität und Inszenierung von Sucht, über den Blick der Gesellschaft auf Süchtige und den Blick Süchtiger auf die Gesellschaft. (Dennis Vetter)
… >>>- Dauer: 95 Min.
- Regie: Lilith Kugler