Ein Widerstandskämpfer, eine Filmemacherin, Vater und Tochter. Basis ist das Fotoarchiv von Lucho, das zwischen 1970 und 1989 während seines Kampfes gegen die Diktatur in Chile und während seiner elf Exiljahre in Ecuador entstanden ist. In einem Off-Dialog kommentieren Vater und Tochter das auf den Bildern Gezeigte und die Hintergründe zur Entstehung, die gleichzeitig Teil der aktivistischen Lebensgeschichte des Vaters sind. Daraus lassen sich einerseits „Übungen“ zur Annäherung an Bilder ableiten, andererseits dienten die Bilder im Untergrund dazu, sich Orten zu nähern und Gefahren abzuwägen. Die Grenzen zwischen Erinnerung und Fiktion sind fließend – und für die Zuschauer*innen keineswegs immer nachvollziehbar. Zur Technologie erklärt Celeste Rojas Mugica, dass zwei miteinander vernetzte und synchronisierte Diaprojektoren verwendet wurden, die das Originalmaterial aus dem Archiv in einen neuen Zusammenhang gestellt haben – zu einer „Diashow des Widerstands im Exil“. Ein Film aus der Dunkelkammer – in mehrerlei Hinsicht. UNA SOMBRA OSCILANTE regt mehr zur Reflexion an, als er erklärt – über die (Widerstands-)Macht der Bilder, Identität, Realität und Fiktion. (Anja Klauck)