Im dichten, regennassen Wald im Osten des Himalayas ist es Nacht geworden. Mansi und ihr Assistent Bicki aus der lokalen Community haben Leinwand und Lampen aufgestellt und gewartet. Nun sind sie da, in einer immensen Vielfalt an Formen und Farben: die Motten. Nur während der zehn Tage des Neumonds können die beiden ihre Arbeit verrichten und die für Mansis Forschung wichtige Mottenart fotografieren und vermessen. In dieser Zeit sind sie vor allem dann aktiv, wenn es die Motten auch sind: nachts. Die Regisseur*innen Anirban Dutta und Anupama Srinivasan verweben dabei beeindruckende Bilder des weiten, nebligen Waldes mit einer kunstvollen Tonebene zu einem immersiven Erlebnis. Wir tauchen in die Zeitlichkeit des Waldes ein, während der Blick ins Detail die Komplexität der jahrtausendealten Zusammenhänge von Flora und Fauna offenbart. Die verschiedenen Motten, die vom Licht angelockt werden, sind Teil eines uns unbekannten Universums der Artenvielfalt. Eine fragile Diversität: An diesem kaum bereisten Ort an der Grenze zwischen Indien und Bhutan ist die Natur vor allem deshalb noch unberührt, weil die lokale indigene Community sie stark schützt. (Sita Scherer)