Die Rückkehr des Filmvorführers
50 Jahre trennen Samid und seinen Enkel Ayaz voneinander, doch die Liebe zum Kino verbindet die beiden miteinander. Zumal sich der Alte fest vorgenommen hat, das einstige Kino – früher ein zentraler Treffpunkt der kleinen Gemeinde – in seinem Dorf in der Grenzregion zwischen Aserbaidschan und dem Iran neu zu eröffnen. Doch der Weg dorthin ist voller Hindernisse: Die dringend benötigte Projektorlampe will sich nicht finden lassen, der Bürgermeister hat sittliche Bedenken, und von dem Bollywood-Streifen, der zur Eröffnung gezeigt werden soll, fehlt ausgerechnet der letzte Akt. Zum Glück hat Ayaz da eine Idee. Orkhan Aghazadeh, in Aserbaidschan geboren und an der London Film School ausgebildet, kehrt für sein Langfilmdebüt in das Land seiner Geburt und in die Grenzregion zum Iran zurück und zeichnet das liebevolle Bild eines abgelegenen Dorfes und seiner Bewohner*innen, deren Leben einem ganz anderen Rhythmus zu folgen scheint. Dank der exzellenten Kameraarbeit von Daniel Guliyev, der dafür mit dem Deutschen Kamerapreis 2024 ausgezeichnet wurde, entsteht ein Werk zwischen genauer Beobachtung und erzählerischem Esprit – ein Film über die Liebe zum Kino und dessen Magie. (Joachim Kurz)
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- Dauer: 88 Min.
- Regie: Orkhan Aghazadeh