REAS
Hinweis: Thematisierung von Gewalt
Im zerfallenen Gefängnis von Caseros in Buenos Aires, ursprünglich eines der unzähligen Folterzentren der argentinischen Militärdiktatur, singt Yoseli über ihren Traum, zu reisen. Sie tanzt mit anderen Insass*innen und Wärter*innen und flirtet mit Nacho, einem trans* Mann, der im Gefängnis eine Rockband gründete.
Lola Arias inszeniert in REAS das Leben innerhalb der Gefängnismauern mit ehemaligen Insass*innen, basierend auf deren realen Erfahrungen. Im Reenactment zerfließen die Grenzen zwischen Theater, Musical, Fiktion und Dokumentarfilm. Dem unterdrückenden System wird Leichtigkeit entgegengesetzt, Raum wird neu beschrieben. Mit Songs von Rock über Reggaeton bis Cumbia und Tanzstilen wie Voguing erobern sich die Protagonist*innen die Freiheit ihrer Körper zurück. Fein choreografiert transformieren sie ihre Erfahrungen in eine kreative Form. Diese sind vielfältig – neben der konstanten Kontrolle des Systems stehen Solidarität und Liebe im Zwischenmenschlichen. So wird das Gefängnis trotz aller Widrigkeiten zu einem Ort, an dem Frauen und trans* Personen das Leben feiern. Und dann gibt es diese besonderen Momente, in denen das Dokumentarische noch deutlicher hervortritt. (Sita Scherer)
- Dauer: 82 Min.
- Regie: Lola Arias