Hinweis: Thematisierung von Suizid Blut ist dicker als Wasser, so sagt man, und Familienbande sind stärker als jedes Drahtseil. Doch sind Trennungen unvermeidlich, meist sehr schmerzhaft und manchmal für ein Leben zwingend notwendig. Das Programm thematisiert in bewegenden Autobiografien Verschwinden, Bruch, Erinnerung und Neuanfang und beleuchtet Familienkonstellationen, die dabei sind, sich aufzulösen und neu zu definieren. (Linn Löffler)
Die Filmemacherin, die gemeinsam mit ihren vier Schwestern eine schwierige Kindheit erlebte, erforscht die Bedeutung ihrer Vornamen als ihre Familie an der Schwelle zu Veränderungen und Auflösungen steht. Durch diese Spurensuche erhalten die Schwestern die Möglichkeit, ihre Geschichten miteinander zu teilen und es wird leichter Gefühle von Liebe, Schmerz und Wut zu verstehen und zu bewältigen.
Bilder von Landschaften, Gebäuden und Menschen – Szenen des alltäglichen Lebens lösen sich auf in einzelne Elemente und Gliedmaßen, um als Fragmente von Raumstrukturen und Gesten neu miteinander verbunden zu werden. Die von der Filmemacherin bemalten, eingekratzten und animierten Fotografien eines Familienalbums erschaffen eine neue Landschaft aus Formen und Lichtpunkten.
Kurz vor der Inbetriebnahme von künstlichen Monden, die die Unterscheidung zwischen Tag und Nacht aufheben, sucht ein älteres Ehepaar Schutz in der schwindenden Dunkelheit ihrer Wohnung. Während sie versuchen, mit dem Tempo der Moderne Schritt zu halten, ist ihr Alltag vom künstlichen Licht der Bildschirme und bunten LED-Lichtern angestrahlt und die bevorstehende Helligkeit schon längst Realität.
Els ist Ende vierzig, geschieden und hat sich wieder verliebt. Es war nicht leicht für sie, sich neu zu verlieben, denn damit musste sie akzeptieren, dass sie ein Leben hat, obwohl ihre zwanzigjährige Tochter sterben will und bereits um psychiatrische Sterbehilfe gebeten hat, wogegen sie nichts unternehmen kann. Im Wechselbad ihrer Gefühle, die gemischt sind mit Schuld, Wut, Angst und Hoffnung, ist es die Liebe, die Els beibringt, einen Schritt nach vorne zu wagen, auch wenn es unmöglich erscheint.
Meine Mutter, Carol Frieda Herman P. Hirsch, Chaya bas Moshe ve Yehudit ist am 23 Juni 2022 zuhause gestorben; sie hat ihr Lebensende so gestalten können, wie sie wollte. Selbstbestimmt, umgeben von majestätischen Bäumen draußen, die sie durch das Fenster bestaunen konnte, mit Vogelgezwitscher im Hintergrund, mit ihren Büchern in der Nähe. Auch als sie kaum noch Energie hatte zum Lesen, war sie froh, ihre Bücher in Sichtweite zu haben. Sie hat noch Freude daran gehabt, gutes Essen zu riechen, Musik zu hören und andere, ganz einfache Sachen so lange es möglich war, genießen zu können.