#5 DokfestCampus: Demokratisiert euch


(BALi, KulturBahnhof Kassel)

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Hinweis: Thematisierung von Folter und extremer Gewalt
Widerständig sein erfordert die Fähigkeit, Dissens klar zu artikulieren, Konflikte auszutragen, Alternativen zu verhandeln und Erfahrung mit weltweit praktizierten Utopien zu vermitteln. Dabei drücken sich Gerechtigkeitsvorstellungen und Gesellschaftskritik nicht nur in Worten, sondern auch in anderen Formen des Protests aus. Zu dieser Reflexion laden das Kasseler Dokfest und das Fachgebiet für Politische Theorie der Universität Kassel im Rahmen der Vorlesung „Was ist Politikwissenschaft?“ ein. Das Screening zeigt fünf ausgewählte Filme, die Widerstandsformen von Gemeinschaften und sozialen Gruppen aus unterschiedlichen Regionen der Welt thematisieren und Auswirkungen von kollektivem politischem Handeln und institutioneller Politik auf unser Leben veranschaulichen. (Carolina A. Vestana, Anne-Sophie Fritsch)

Utopia Muda (Mute Utopia)

Eine Ich-Erzählung über den Kampf um die Demokratisierung der Medien in Brasilien anhand der Geschichte von Radio Muda, dem ältesten freien Radiosender, der das System herausforderte, um die Meinungsfreiheit zu verteidigen. Der Film basiert auf Archivmaterial des Regisseurs selbst, der zu Beginn des 21. Jahrhunderts Aktivist bei Radio Muda war.

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  • Dauer: 20 Min.
  • Regie: Julio Matos

Gaze in Battle

Gemeinsam mit anderen, die unter demselben blauen Himmel getrennt sind, schafft Ayla Pierrot Arendts Blick eine eindringliche Aufzeichnung des Lebens am Rande von Terror und Krieg. GAZE IN BATTLE folgt dem Wandel der Regisseurin von der reinen Beobachtung zur schmerzhaften Erfahrung in Israel / Palästina im Sommer 2023. Während sich die Proteste in Tel Aviv entfalten und die Gewalt im Westjordanland zunimmt, ringt Arendt mit Bedrohungen und Widersprüchen.

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  • Dauer: 20 Min.
  • Premiere: Europapremiere
  • Nominierung: Goldener Schlüssel
    • Regie: Ayla Pierrot Arendt

    let yourself l̴͓̥̠̼̏̑̃̂̂͘ḛ̷̺̟͓͈̜̓̋̍̄̆ä̸̞̝̳́̾̓̈̾k̷͎̰̓̒͘ a little

    Als Nutzer*innen und Bürger*innen werden wir von Technologiegiganten und Regierungen ständig dazu ermutigt, Daten preiszugeben. Durch die Ritzen der undichten Gasleitung, der Raumstation, des Expresslagers sickern undichte Signale, undichte Kompressionsalgorithmen, undichte Netzwerkpakete, undichte Kategorien, undichte winzige Gesichter und undichte winzige Aktivitätsdatensätze, um zu fragen, wer dafür sorgt, dass undichte Stellen nicht in Ordnung sind, wer undichte Stellen einfängt, wie undichte Stellen zu Waffen werden und wer undichte Stellen tötet, um Solidarität zu verhindern. Im Video-Essay werden promiskuitive Maschinen und lüsterne Regierungsinstanzen als systemische Schwachstellen hervorgehoben.

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    • Dauer: 8 Min.
    • Regie: jiawen uffline

    Ripple Effect (No)

    Das Video eines jungen Mannes, der 2020 im Iran hingerichtet wurde, ging wenige Tage nach seinem Tod viral: Er rennt in Zeitlupe und springt in einen Pool. Als Akt der Konservierung filmte Niyaz Sghari das Video mit einer Super-8-Kamera. Die Kamera wird zum Werkzeug der Vergrößerung und der Trauer. Drei Jahre später rufen Männer und Frauen bei Protesten immer noch seinen Namen. Wie die Wellen nach einem Kopfsprung hat die Ungerechtigkeit einen Welleneffekt.

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    • Dauer: 9 Min.
  • Premiere: Deutschlandpremiere
    • Regie: Niyaz Saghari

    Silent Night

    Im Frühjahr 2022 unternimmt eine internationale Touristengruppe eine Tagesreise nach Bethlehem im besetzten Westjordanland, um religiöse Stätten zu besuchen. Aber etwas stimmt hier nicht – die ganze Stadt streikt. Die beiden Tourguides, einer Israeli, der andere Palästinenser, wollen uns nicht sagen, was los ist – aus unterschiedlichen Gründen.

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    • Dauer: 14 Min.
    • Regie: Philipp Schaeffer, Jonathan Schaller