Das „Blue-Arc-Phänomen“ bezeichnet den Effekt, Lichtbögen wahrzunehmen, obwohl nur ein einzelner Lichtreiz in die Dunkelheit ausgesendet wird. Das Filmprogramm IN DER DUNKELHEIT SIEHT MAN MEHR erinnert an dieses Phänomen und lässt sich metaphorisch in Bezug setzen zu soziopolitischen Gesellschaftsmodellen im Umbruch oder Zusammenbruch. In Höhlen, Städten, Laboren werden Narrative, Mythen, Manifeste und Aufrufe Einzelner als leuchtende Wegmarken in einer dystopischen Gegenwart porträtiert. (Afsun Moshiry)
QUEBRANTE durchquert die Höhlen, Ruinen und Phantasmagorien der Transamazon-Autobahn BR230 und porträtiert die Steine und Geister entlang der Strecke. In Rurópolis, der ersten Stadt, die entlang der Straße gebaut wurde, wird Frau Erismar porträtiert, eine pensionierte Grundschullehrerin, die in der Region als „die Höhlenfrau“ bekannt ist.
Ein Stromausfall hat Kuba in Dunkelheit getaucht. Auf den Straßen versuchen die Bewohner*innen, der Düsternis zu entkommen, während die Lagerfeuer das Ende einer Ära anzukündigen scheinen. Alejandro Alonsos Mutter hat sich in ihr Haus zurückgezogen und erzählt ihm von einer Vision, die sie seit Jahren quält.
Im Zeitalter von Draht und Schnur werden futuristische Visionen in die Steinzeit zurückversetzt. Im Dunkeln wird der Mensch dazu gedrängt, auf spektakulärste Weise zu leuchten. Das Licht, das von unseren digitalen Verlängerungen ausgeht, hat Wurzeln, die Millionen, wenn nicht Milliarden Jahre zurückreichen.
Die Nacht ist erloschen im Zeitalter der Verzauberung. Die Bewohner*innen fliehen in dunkle Räume, in denen sie sich vor dem unerträglichen Licht schützen können; und die Löcher in der Erdoberfläche werden zu ihrem Zufluchtsort. Ohne Schatten bleibt nur das Reich der Beweise.