#11 Wege nach Hause


(BALi, KulturBahnhof Kassel)

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Hinweis: Thematisierung von Folter und extremer Gewalt
Globalisierung heißt Bewegung, Beschleunigung bis zum Stillstand. Von unterwegs erreichen uns Geschichten, persönliche und unpersönliche, geknüpft an die Orte und Nicht-Orte ihrer Entstehung. Aus den Zwangsarbeiter*innen-Minen auf der japanischen Insel Sado tauchen wir auf und wieder ab in den Südwesten der USA. Dort legt der Überlebende eines Schleppertransports Zeugnis ab. Zwischen Deutschland und Korea erklingt ein echoloser Chor der Fortgegangenen und Zurückgebliebenen. Schließlich aber stehen wir vor der Frage, was bleibt, wenn selbst die eigene Stadt fremd geworden ist? Welche Wege sind verloren, welche sind noch zu entdecken? (Theresa George, Jessica Manstetten)

SADO

Seit dem siebten Jahrhundert nach Christus wird Sado als „Insel der Verbannung“ bezeichnet. Dem Shogunat unliebsame Personen wie Obdachlose, Künstler*innen und Politiker*innen wurden dorthin verbannt, einige von ihnen sogar zur Zwangsarbeit in den Minen gezwungen. Ihre Geister, die in den Tiefen der Erde gefangen sind, werden den Himmel nie wieder sehen.

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  • +DokfestOnline
  • Dauer: 9 Min.
  • Premiere: Deutschlandpremiere
  • Nominierung: A38-Produktions-Stipendium
    • Regie: Davide Palella

    Those Next to Us

    In atemberaubenden Worten berichtet Germán López Rosales aus Mexiko über seine Erfahrungen während einer Menschenschmuggelaktion von der mexikanischen Grenzstadt Laredo nach San Antonio, Texas. Eingesperrt in einem Sattelschlepper starben an diesem Tag neben Germán acht von 39 Einwanderern aufgrund der extremen Hitze und des Wassermangels, zwei weitere später im Krankenhaus. Entfernte Weitwinkelaufnahmen der menschenleeren texanischen Landschaften, Vorstädte und Autobahnen bilden einen starken Kontrast zu Germáns intimem Zeugnis.

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    • Dauer: 30 Min.
  • Premiere: Deutschlandpremiere
    • Regie: Bernhard Hetzenauer, Bernhard Hetzenauer

    Waves, Everywhere

    Die Arbeit spielt auf die Verwendung des Wortes „Welle“ in den deutschen Medien an, wie z. B. „Migranten-Tsunami“ und „Migrantenwelle“, die zur Einschüchterung der Öffentlichkeit verwendet werden. Der Film suggeriert, dass der Migrationsfluss ein natürlicher Teil der menschlichen Existenz ist, indem er ihn mit der Bewegung und Zirkulation von Wellen vergleicht, die schon immer überall waren.

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    • +DokfestOnline
    • Dauer: 19 Min.
  • Premiere: Europapremiere
    • Regie: Kodac Ko, Johannes Malfatti

    Šetnje koje se neće desiti (Spaziergänge, die nie passieren werden)

    Bei einem virtuellen Spaziergang durch StreetView auf Google Maps hinterfragt die Künstlerin die Dissonanz zwischen der Art und Weise, wie die Stadt auf diesen Karten dargestellt wird, ihrem tatsächlichen Aussehen heute und ihrer eigenen persönlichen Entwicklung im Laufe der Zeit. Ein Spaziergang, der nicht stattfinden wird, der nicht mehr stattfinden kann. Alles, was hätte passieren können, in einer Realität, die nicht mehr existiert.

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    • +DokfestOnline
    • Dauer: 7 Min.
  • Nominierung: A38-Produktions-Stipendium
    • Regie: Mina Simendić