#21 Wer hält meine Hand, wenn ich mich einsam fühle?
(BALi, KulturBahnhof Kassel)
Hinweis: Thematisierung von Suizid; Filme in diesem Programm arbeiten mit Lichteffekten, auf die Fotosensitive negativ reagieren können. Ein kurzes Vibrieren in der Tasche gibt Sicherheit, ein Warten darauf macht unruhig; wieso antwortest du denn nicht, babes? Wir suchen Zuneigung, Verständnis und Intimität, auch online. Da guckt niemand blöd, wenn wir zusammen sind. Wir müssen auch nicht flüstern. Doch nicht alles kann hinter dem Bildschirm versteckt bleiben; eine starke Forderung nach Armen, in die wir uns fallen lassen können, bleibt. Dieses Programm vereint Fragmente queerer Intimitäten, im Digitalen und Realen. Es ist auf der Suche nach Solidarität und dem Aufbau kollektiver Strukturen der Sicherheit. (Matti Ullrich)
Eine Diashow über zwei langhaarige trans* Männer, die sich unsterblich ineinander verlieben. Im Laufe eines Jahres sammelte das Künstler*innenpaar Samira Elagoz & Z Walsh Fotos von realen Ereignissen wie ihrem ersten Kuss, dem Kennenlernen der Eltern, Fernbeziehungs-Thirst-Traps, einer Hochzeit am Strand und der Mastektomie mit anschließender Genesung. Ein süßes und heißes Fest der T4T-Liebe.
Ein junger Mann fährt ziellos umher, auf der Suche nach jemandem, mit dem er die Nacht verbringen kann. Bei sich trägt er die Feuer und den Rauch vergangener Sommer. Aber er ist nicht allein: Von seinem Schlafzimmerfenster aus sieht er einen Baum, den einzigen Zeugen seines Umherirrens.
Ein kaputtes Telefon und die digitale Erinnerung an eine gescheiterte Beziehung. Beides zerbrechlich und neu zusammengesetzt, um die Fragmente einer ersten Liebe zu speichern, die zu verblassen scheint. Durch die vorsichtige Manipulation von Metallteilen und den warmen Blick auf ein gefundenes intimes Archiv entsteht eine parallele Bewegung des Verweilens und des Widerstands gegen das Vergängliche. Eine spielerische Reflexion über das, was bleibt.
Während seiner Reise nach Europa besucht er ihn in Frankfurt. Er spricht über ihre Zeit in Peking, damals, 2015. Er hört zu und antwortet manchmal, verwischt die scheinbar wichtigen Details, die eigentlich niemandem mehr etwas bedeuten. Müde gewordene Lust und frische Erschöpfung. Es könnte das letzte Mal sein, dass sie sich sehen.
Mitglieder der queeren Community Berlins betrauern gemeinsam den Verlust ihrer Freund*innen, deren Tode mit Drogenmissbrauch und der allgemeinen Krise mentaler Gesundheit im Zusammenhang stehen. Die Arbeit an diesem Film wird für den Freund*innenkreis zum Mittel der Heilung. Sie teilen persönliche Gegenstände und Geschichten miteinander und äußern ehrliche Kritik an der Clubszene. Wie fluoreszierende Pilze strahlen sie gemeinsam ihr Licht aus, als stützendes und sorgendes Netzwerk, das tote Körper und Erinnerungen in eine kollektive Struktur verwandelt und zukünftiges Leben erhält.