Das DokfestForum findet in Kooperation mit dem Fridericianum statt und lenkt den Fokus auf die Schnittmenge von Film, Dokumentation und bildender Kunst. An zwei aufeinanderfolgenden Abenden werden ausgewählte Filme von Klara Hobza und Eli Cortiñas präsentiert. Im Anschluss an die Aufführungen werden in Gesprächen mit den Künstlerinnen die filmischen Strategien sowie das Verhältnis zum jeweiligen Schaffen diskutiert.
Mi. 13.11. | 18:30 – 20:00
Klara Hobza: On Slaughter
In ihrem kürzlich veröffentlichten Film ON SLAUGHTER begleitet Klara Hobza Markus, einen Farmer in den entlegenen Wäldern Schwedens, beim Schlachten zweier Schafe. Während des Schlachtens gibt Markus einen tiefen Einblick in seine persönlichen Erfahrungen, Fertigkeiten und Kenntnisse über ein Leben mit und von der Landwirtschaft. Er reflektiert Erinnerung an das, was er von eigensinnigen alten Bauern und Menschen in der sibirischen Wildnis gelernt hat. ON SLAUGHTER ermöglicht den Betrachtenden ein tiefes Verständnis für Markus‘ bewusste Einstellung zu Tierhaltung – den Akt des Schlachtens inbegriffen – als wesentlichem Bestandteil eines gesunden Ökosystems.
Einführung: Kuratorisches Team, Fridericianum
Screening: On Slaughter, 2023 (Englisch, Filmlänge: 16:37 Min.) mit Präsentation des zugehörigen Künstlerinnenbuchs (Film und Buch gefördert von der Stiftung Kunstfonds).
Im Anschluss: Gespräch mit der Künstlerin (in englischer Sprache)
Do. 14.11. | 18:30 – 20:00
Eli Cortiñas: Surrender, Dorothy
Im Zentrum der Arbeit von Eli Cortiñas steht die Idee, unser audiovisuelles kulturelles Gedächtnis zu hinterfragen, indem sie bereits vorhandenes Material analysiert und es mit ihren eigenen Film-, Video- und Audioarchiven zusammenführt. Zunächst sammelt, organisiert und klassifiziert die Künstlerin die gefundenen Film-, YouTube- und Werbeaufnahmen sowie Animationen, um sie im nächsten Schritt zu überarbeiten und neuzudenken, wodurch der Erzählfluss unterbrochen und neu strukturiert wird. Cortiñas’ Videomontagen, Collagen und Objektanordnungen suggerieren neue und alternative Bedeutungen von angeeigneten und bearbeiteten Aufnahmen, um Mythen und vorherrschende Narrative zu entlarven, wie die auf den Kanarischen Inseln geborene Künstlerin erklärt. Diese Methode des „Bearbeitens als Schreiben“ erzeugt eine Gefühlsmischung aus Identifikation und Entfremdung. Cortiñas taucht tief in psychologische, ästhetische und gesellschaftliche Fragen ein und schafft es so, in ihrer Arbeit eine mehrdeutige und positive Transparenz herzustellen, die Betrachtende zur Auseinandersetzung mit Macht, Gedächtnis und Politik einlädt.
Einführung: Kuratorisches Team, Fridericianum
Screening:
Walls Have Feelings, 2019
(single
channel video, Länge: 14 Min., Englisch)
Quella Che Cammina, 2014
(single
channel video, Länge: 10 Min., Englisch)
Not Gone with the Wind, 2020
(single
channel video, Länge: 9 Min., Englisch)
The Machine
Monologues, 2024
(multichannel video (single channel Länge: 10 Min.), Englisch)
Im Anschluss: Gespräch mit der Künstlerin (in englischer Sprache)