Eine Zufallsentdeckung: Kassel-Trilogie von Catherine Bernstein

Das Kasseler Dokfest macht eine Zufallsentdeckung und die Kassel-Trilogie KASSEL, ANNÉES 30: UNE TRILOGIE ALLEMANDE (KASSEL, 30ER JAHRE: EINE DEUTSCHE TRILOGIE) der französischen Filmemacherin Catherine Bernstein feiert nach fast 30 Jahren Deutschlandpremiere: Am Samstag, 16.11. und Sonntag, 17.11. sind im Gloria Kino die drei zwischen 1996 und 1999 gedrehten Dokumentarfilme zu sehen, die in bemerkenswerter Weise in die Auseinandersetzung mit innerfamiliärer Schuld und Verstrickung im Nationalsozialismus gehen und einen Teil der Kasseler Stadtgeschichte und seiner Bewohner*innen zeigen. Mit Hilfe des Stadtarchivs begibt sich Catherine Bernstein außerdem auf weltweite Suche: Was ist aus den sieben jüdischen Mitschülerinnen ihrer Großmutter geworden, die auf den Fotos der in der Nachkriegszeit jährlich stattfindenden Klassentreffen fehlen?

Im Anschluss an die Präsentation der Filme finden moderierte Gespräche mit Catherine Bernstein und weiteren Gästen statt. Über Kassel, übers Erinnern und Vergessen und die Aktualität der Arbeit (in deutscher Sprache).

Catherine Bernstein wurde 1964 in Tours geboren und lebt und arbeitet in Paris. Nachdem sie als Regieassistentin für Spielfilmproduktionen gearbeitet hatte, drehte sie zunächst eigene Kurzfilme, darunter „Zohra à la Plage“ und „Nue“. Danach drehte sie drei längere Dokumentarfilme, die in Kassel ihren Ausgangspunkt nahmen. Für den dritten Teil „Les Raisins verts (Saure Trauben)“ erhielt sie den Jean Lodz Scam 2000 Award. Als Dokumentarfilmregisseurin beschäftigt sie sich vorrangig mit der Suche nach den Spuren der Vergangenheit, wie etwa in „Assassinat d'une Modiste (Murder of a Hatmaker“ (2006), der sich mit der Ausplünderung der Juden durch die Vichy-Regierung befasst oder in „Fritz Bauer – Generalstaatsanwalt. Nazi-Jäger“ (2016) über den Juristen Fritz Bauer und das erste große bundesdeutsche Gerichtsverfahren gegen Nazi-Kriegsverbrecher. Einer ihrer letzten Filme „Congo-Océan, un chemin de fer et de sang (Congo-Ocean: A Railway Line of Blood)“ (2023) befasst sich mit einem Teil der französischen Kolonialherrschaft.

Im Interview erzählt Catherine Bernstein von der Entstehung der Filmtrilogie „Kassel, années 30: une trilogie allemande (Kassel, 30er Jahre: eine deutsche Trilogie)“.


In Kooperation mit:

Initiative Gedenkort Polizeipräsidium Königstor, Kassel

Junges Forum der Deutsch-Israelischen Gesellschaft e. V. (JuFo), Kassel

Sara Nussbaum Zentrum für Jüdisches Leben

 

Mit Unterstützung von:

Antidiskriminierungs-Netzwerk Nordhessen (AdiNet)
Arolsen Archives

Gedenkstätte Breitenau

Geschichtswerkstatt Friedrichsgymnasium Kassel

Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Kassel e.V.

Sozialer Friedensdienst Kassel e.V.

Stadtarchiv Kassel

Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten VVN-BdA, Kreisvereinigung Kassel

Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V.


Wir bedanken uns bei der Kasseler Sparkassenstiftung Stadt Kassel für die finanzielle Unterstützung der Veranstaltung.